Chemnitz und Tampere eint das Ziel: Kulturhauptstadt Europas werden. Und so stehen wir mit dem Bewerbungsbüro unserer finnischen Partnerstadt im regen Austausch. Dabei entstand auch die Idee einer Residenz von vier FotografInnen aus Tampere. Die international arbeitenden Künstler Marja-Liisa Torniainen, Hannu Vanhanen, Aimo Hyvärinen und Susanna Myllylä wollen ihren Aufenthalt gern nutzen, um Kontakte in Chemnitz zu knüpfen. „Für uns steht unter anderem der Austausch mit Chemnitzer Fotografen und Kultureinrichtungen auf dem Programm, da wir auf der Suche nach Kooperationspartnern für unsere internationale Fototriennale Backlight sind. Die 16. Auflage der Triennale wird im Jahr 2020 zum Thema ,Fotografie trifft Forschung und neue Technologien‘ stattfinden“, erklärt Hannu Vanhanen, Leiter der Fototriennale Backlight.

Neben Besuchen beim Exzellenz Cluster MERGE an der TU Chemnitz, dem Sächsischen Industriemuseum Chemnitz, dem Sächsischen Textilforschungsinstitut e. V. (STIF), der Chemnitzer Filmwerkstatt oder dem Chemnitzer Künstlerbund, fand am Dienstagabend ein Vernetzungstreffen mit weiteren Chemnitzer Initiativen, Festivalmachern und Künstlern statt, nachdem zuvor die Ausstellung „Tampere DOC“ in der Volkshochschule im Tietz (4. Etage) eröffnet wurde. Die unterhaltsame Vernissage war der zwanglose Auftakt für die fotografische und filmische Auseinandersetzung von zehn Fotografinnen und Fotografen aus Tampere mit der Veränderung ihrer Stadt  z. B. durch den Bau einer neuen Straßenbahnlinie und eines über zwei Kilometer langen Stadttunnels. Die Ausstellung schlägt damit eine Brücke zur Partnerstadt Chemnitz, bei der im Rahmen der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025 vergleichbare Aspekte der Stadtentwicklung im Mittelpunkt stehen. Zu sehen ist sie bis 26. Mai.

Darüber hinaus sind die vier finnischen Künstler am Dienstag in zwei fünftägige Workshops mit Chemnitzer Fotografen und Fotografinnen gestartet, bei denen es zum einen um „Städtische Gewässer – zwischen Kunst und Dokumentation“, zum anderen um „Leben und Plätze in Vororten“ geht. Die Ergebnisse werden dann am Samstag, 11. Mai um 14 Uhr ebenfalls im Tietz (4. Etage) präsentiert.

Der Residenzaufenthalt der Fotografinnen und Fotografen ist ein Gemeinschaftsprojekt der städtischen EU-Stelle, der VHS Chemnitz und des Bewerbungsbüros Chemnitz2025 um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2025“. Die Stadt Tampere bewirbt sich für das Jahr 2026 um den Titel „Kulturhauptstadt Europas“, mit dem Residenzaufenthalt arbeiten wir somit aktiv an der Vernetzung zwischen Tampere2026 und Chemnitz2025. „Die Gruppe entwickelt während ihres Aufenthalts zudem Ideen für eine Künstleraustausch mit Chemnitz im Herbst diesen Jahres“, so die Fotografin Marja-Liisa Torniainen vom Künstlerbund Tampere.

Fotos: Fabian Thüroff

0