Es ist ein Novum: Nie zuvor trafen sich Oberbürgermeister und Bürgermeister der Chemnitzer Region, um über eine gemeinsame Zukunft zu beraten. Im Rahmen der Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 wird das nun aber Realität.

Delegationen aus 22 Städten und Gemeinden entlang des Chemnitzer Modells sowie Freiberg und Zwickau folgten am 16. Mai der Einladung von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig nach Oelsnitz/Erzgebirge und berieten über Chancen einer Kulturstrategie der Region und die gemeinsame Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas.

„Unsere Region verbindet sehr viel – von der Industriegeschichte über familiäre Beziehungen und den demografischen Wandel bis hin zur Suche nach Identität. Uns verbindet aber auch das Nachdenken über die Zukunft. Ich bin mir sicher, mit einer gemeinsamen Strategie können wir dabei viel mehr erreichen als jede einzelne Kommune allein. Mit dieser Kulturhauptstadtbewerbung ergibt sich nun der perfekte Zeitpunkt, mit den Mitteln der Kultur ein Angebot zu erarbeiten, das Anlass genug ist, in der Region zu bleiben oder in die Region zu kommen“, sagte Barbara Ludwig zum Auftakt.

Eingeladen war dazu auch Prof. Dr. Oliver Scheytt, Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft und einst Geschäftsführer der Ruhr.2010 GmbH, die das Programm von Ruhr.2010 – Kulturhauptstadt Europas vorbereitete und realisierte und damit erstmals eine regionale Bewerbung von 53 Städten um den Titel Europäische Kulturhauptstadt organisierte.

Nach seinem kurzen Impulsvortrag erarbeiteten die Teilnehmer der Konferenz in vier Workshops wichtige Grundlagen für eine gemeinsame Strategie. Dabei ging es um die Schwerpunkte: Textilindustrie und Industriegeschichte als verbindendes Element, Kulturmarketing und Identität, mögliche gemeinsame Kulturprojekte der Region und die verbindende Story, die auch nach 2025 bleibt.

Im Ergebnis resümierte Prof. Oliver Scheytt: „Ich habe das Gefühl, heute wurde die Identität-Manufaktur begründet.

Foto: Ernesto Uhlmann

 

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